Virtuelle Wechselausstellung – Wolfgang Weiss
Photo-Qubits
Vernissage
“Wirklichkeiten” Berlin 2016
Video der Rede von Dr. phil. Friedhelm Häring
Die Fotokunstausstellung aus der Reihe
Photo-Qubits „Wirklichkeiten“
sind im Juni 2016 im Gutshaus Steglitz Berlin zu sehen
Die Photo-Qubits sind ein Werk zeitgenössischer künstlerischer Fotografie.
Sie sind nicht Abbildung des Objekts in seiner bekannten Form, sondern Neuschöpfung bzw. Poetisierung einer anderen, darüber hinaus gehenden Wirklichkeit. Durch Spiegelung verursachte Lichtsprünge beseelen das Objekt, verleihen ihm ein Eigenleben, das der Betrachter entdecken kann, sodass eine andere Wirklichkeit erlebbar wird. Durch die Art der Spiegelung schaffe ich eigene, neue Bildwirklichkeiten, obwohl ich lediglich fixiere, was ich in diesem Moment sehe.
Fasziniert von naturwissenschaftlichen und philosophischen Erkenntnissen der Quantenphysik, die Geist, Willen und Emotionen als Ursache von Realitätsbildung betrachtet, interpretiere ich mit den Photo-Qubits die Magie der Quantengesetze. Photo-Qubits zeigen gespiegelte Licht-Teilchen eines Objekts, deren Lichtsprünge andere Wirklichkeiten des Objekts sichtbar werden lassen. Sie illustrieren eine mögliche Entfesselung subjektiv manifestierter Realität, quasi als philosophisch poetisierter Zugang zur Quantenwirklichkeit und unterscheiden sich fundamental von bisherigen Stil-Richtungen künstlerischer Fotografie. Kunsthistoriker Professor Dr. Frank Günter Zehnder über die Photo-Qubits: »Total überraschend. Nicht surreal – sondern totale Wirklichkeit – werfen sie die Frage auf: Was ist wirklich die Wirklichkeit?. Sie sind tänzerische Dynamisierung statischer Formen. Man muss die Bilder genau lesen. Es liegt eine Eigendynamik in der Bildsprache. Sie sind Bilder der Stille und Spiritualität. Wer sich darauf einlässt entdeckt Religiöses. Die Verbindung von außen und innen, das Gefühl, ist sichtbar in den Bildern. Sie sind auch immer ein Stück Malerei. Diese Art Fotografie ist etwas wirklich Neues.«
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Photo-Qubits – Quantenphilosophische Fotografien des Fotografen Wolfgang Weiss
Wie Schrödingers Katze sind diese Fotografien ein Paradoxon von Physik und Philosophie. Einerseits sind sie wirkliche Abbildungen von Objekten, zum Beispiel von Bauwerken oder Skulpturen. Andererseits sind sie andere optische Zustände dieser Objekte, die dasselbe Objekt in einer alternativen Wirklichkeit zeigen. Nur geht es bei den Fotografien nicht um Leben und Tod sondern um Reflexion und Energie. Genauer gesagt, um Anregungsenergien, die für Energiesprünge beim Übergang von der einen zur anderen Wirklichkeit, diskret im Betrachter geschehen, in gewisser Weise um innere Quantensprünge.
Durch den optischen Zustandswechsel der fotografierten Objekte, treten sie in portionierten physikalischen Größen auf. Die Art des Fotografierens bewirkt quasi eine Quantelung des Objekts. Die surreal anmutenden Fotografien widersprechen nur scheinbar den physikalischen Gesetzen, denn beide optischen Zustände bleiben in der Alltagswelt existent. Sie laden den Betrachter zu einem persönlichen Gedankenexperiment ein, in einer Alltagswelt, in der Quantenphysik und Quantenphilosophie neue Perspektiven für die Sicht des Seins eröffnen.
Ein Weltbild, geprägt und veränderbar durch Energie und Licht. Je verdichteter Energie ist, umso strukturierter und grobstofflicher sind ihre Erscheinungsformen. Je beweglicher und fließender Energie ist, umso feinstofflicher sind ihre Erscheinungsformen; die Energie steigt an. Sie füllt mehr Raum und es tauchen in diesem Raum mehr Möglichkeiten auf, vergleichbar mit einer Reise vom egozentrischen Bewusstsein in ein kosmisches Bewusstsein.
Die Fotografien gehen aber auch auf die Viele-Welten-Interpretation des Physikers Hugh Everett ein. Demnach existieren das Universum, in der die Katze tot ist, und das Universum, in dem die Katze lebt, nebeneinander. Das, was wir als Realität wahrnehmen, ist folglich nur eine von unzähligen Wirklichkeiten.